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Allergie-Hauttest

Eine Allergie ist eine überschießende Fehlreaktion des Körperabwehr- und Immunsystems bei der Auseinandersetzung des Organismus mit seiner Umwelt. Ein Allergiker wehrt Stoffe ab, die beim Nichtallergiker völlig harmlos sind. Die allergische Reaktion kann sich an verschiedenen Organen wie Haut, Augenbindehaut, Nasen- oder Bronchialschleimhaut abspielen. Da die Haut in der Regel auch die allergische Reaktion der Bronchialschleimhaut wiedergibt, wird im Bereich der allergologischen Diagnostik aus praktischen Gründen häufig zunächst ein sog. Haut-Allergietest durchgeführt. Dabei werden meist auf der Innenseite des Unterarms verschiedene allergisierende Substanzen, sog. „Allergene“ aufgetragen. Bei Verdacht auf Vorliegen eines allergischen Asthma werden im Hauttest natürlich Substanzen untersucht, die üblicherweise eingeatmet oder inhaliert werden - die sog. inhalativen Allergene. Dazu gehören z.B. verschiedene Tierhaare, Schimmelpilze, Hausstaubmilben, Federn sowie Pollen. Anschließend wird die Haut im Bereich der aufgetragenen Allergene mit einer kleinen Metallspitze oder Nadel geritzt bzw. eingestochen. Dieser Test wird nach dem englischen Wort „prick“ (stechen) daher Prick-Test genannt. Liegt eine Allergie vor, kommt es in dem Bereich des betreffenden Allergens zu einer Rötung und Schwellung - der sog. Quaddelbildung. Je nach Stärke der Quaddel spricht man von negativer (-), leicht positiver (+), mittelgradiger (++) sowie signifikant positiver (+++ oder ++++) allergischer Reaktion der Haut. Zum Vergleich bzw. als Referenz wird die Reaktion der Haut auf Kochsalz (negativ oder -) sowie auf Histamin (signifikant positiv oder +++) verwendet. In seltenen Fällen reagiert die Haut auch auf Kochsalz mit einer Quaddelbildung. Ursache ist in diesem Fall nicht eine Allergie, sondern eine allgemeine Überempfindlichkeit der Haut, die manchmal bei Patienten mit Neurodermitis beobachtet wird.

Typ III-Allergien und RAST-Bestimmung (spez. IgE)

Das aus dem Serum gewonnenen Eiweiss Immunglobulin E wird als Gesamt IgE bezeichnet und repräsentiert gewissermaßen die Allergiebereitschaft des Körpers.

Das IgE hat die Funktion eines Antikörpers, der aus bestimmten weißen Blutkörperchen (B-Lymphozyten) nach Kontakt mit der allergisierenden Substanz bzw. dem Allergen gebildet wurde.

Man spricht in diesem Fall vom "sensibilisieren" oder "empfindlich machen".

Das IgE hat sozusagen ein Gedächtnis entwickelt für die allergisierende Substanz. Bei erneutem Kontakt mit dem betreffenden Allergen wird dieses von den Fangarmen des IgE-Moleküls festgehalten.

Die Folge ist die Freisetzung von Botenstoffen oder Mediatoren aus verschiedenen Blutzellen mit Auslösung einer allergischen Reaktion.

Wird von einem Allergiker ein Allergen in die Lunge eingeatmet, führt die durch das IgE ausgelöste allergische Reaktion zur Schwellung der Bronchialschleimhaut, Verkrampfung der Bronchialmuskulatur sowie zur Schleimbildung in den Bronchien und somit zu einer Verengung der Atemwege, die als allergisches Asthma bezeichnet wird.

Je stärker die allergische Reaktionsbereitschaft, desto höher ist das Gesamt IgE im Blut.

Neben dem Gesamt IgE lässt sich aus dem Blut auf nahezu alle einzelnen Allergene auch das dazugehörige spezifische IgE bestimmen.

Der entsprechende Test heißt RAST-Test.

Er erlaubt die Bestimmung der IgE Antikörper z.B. gegen bestimmte Pollen, Hausstaubmilben oder Schimmelpilze. Dadurch lässt sich die Bedeutung der einzelnen Allergene für den Gesamtorganismus noch besser einschätzen.

In Abhängigkeit der Antikörpermenge im Blut erfolgt eine Klassifizierung in RAST Klasse 0 (Keine Allergie auf das betreffende Allergen) bis RAST Klasse 6 (sehr starke Allergiebereitschaft).

Die RAST -Bestimmung erfolgt im eigenen Labor mit der derzeit aufwendigsten und wissenschaftlich genauesten Bestimmungsmethode dem "Pharmacia CAP-System".

Vorteile gegenüber dem Hauttest ist eine bessere Vergleichbarkeit der Ergebnisse als im Hauttest, der in Abhängigkeit der verwendeten Probe (Charge) und Technik erhebliche Unterschiede aufweisen kann. Ein weiterer Vorteil ist die Unabhängigkeit von der Medikamenten-Einnahme. So führt im Hauttest die Einnahme von antiallergischen Medikamenten oft zu einem falsch negativen Ergebnis. Ein weiterer Vorteil ist die Anwendbarkeit bei starker Hautempfindlichkeit bzw. schweren Hauterkrankungen, bei denen der Hauttest nicht möglich bzw. seine Aussagefähigkeit eingeschränkt ist.

Besonders wertvoll ist der Test bei zweifelhaftem Hauttest und einer Anamnese, die für eine allergische Reaktion spricht. Dies gilt vor allem für problematische Allergene wie Nahrungsmittel und Schimmelpilze.

Wird also ein bestätigender Test benötigt, sollte man den RAST Test einem bronchialen Provokationstest vorziehen, da er billiger, sicherer und genauer ist.